ScenarioCards 2 – Stereotypes & Diversity

Interkulturelle Fähigkeiten und der Umgang mit Unterschieden sind mit Sicherheit Kernkompetenzen in unserer heutigen Welt. So findet interkulturelles Lernen inzwischen nicht nur an fast jeder Schule, sondern auch in nahezu allen Betrieben statt. Wir haben gemeinsam mit unserem Zeichner-Team 50 Bildmetaphern für interkulturelles Lernen entwickelt, die den Fokus auf das gesamte interkulturelle Spektrum werfen. So machen sie es möglich, mit Themen wie Stereotypen, Vorurteilen, Diversität und Inklusion zu arbeiten. Unsere „Gesprächsschrittmacher“ unterstützen Sie bei der Arbeit mit Critical incidents, Kulturschock, den Kulturmodellen im Speziellen, aber natürlich auch bei interkultureller Kommunikation ganz allgemein. Die Bildkarten schaffen einen noch direkteren Zugang zu echten Motiven und Gefühlslagen von Menschen und tragen damit einen Schritt mehr zur offenen Begegnung bei. Sie sind das neue Tool für den versierten (interkulturellen) Trainer, um Themen schneller zu benennen und damit leichter besprechbar und begreifbar zu machen. Ein Muss für alle, die schneller zum Kern der Sache vordringen möchten.

Die ScenarioCards sind robust und wasserfest – und sehen auch noch gut aus, wenn sie schon durch viele Hände gegangen sind.

Jedes Set verfügt über eine eigene Packtasche.

ScenarioCards 2 – Einsatzbeispiele
50 visuelle Metaphern für die Begleitung von interkulturellem Lernen

Vorbereitung
Breiten Sie die ScenarioCards auf einem Tisch oder dem Boden gut sichtbar aus. Bitten Sie dann die Teilnehmer, sich eine oder mehrere ScenarioCards auszusuchen. Lassen Sie den Teilnehmern genügend Zeit, ihr Bild auszuwählen. Je nachdem, welches Ziel Sie verfolgen, stellen Sie vor der Wahl der ScenarioCards eine oder mehrere Fragen, nach denen sich die Teilnehmer eine oder mehrere Karten aussuchen sollen.

Interkulturelles Lernen
Kennenlernen im interkulturellen Kontext: Zum Kennenlernen in einem interkulturellen Workshop wählt jeder eine Karte, die ein eigenes Auslandserlebnis widerspiegelt. In Kleingruppen tauschen sich die Teilnehmer darüber aus. Im Plenum werden dann Schlüsselerlebnisse gesammelt.
Auftakt zum Thema Kultur: Zum Einstieg ins Thema Kultur wählt jeder eine Karte, die seiner Ansicht nach am besten das Thema Kultur beschreibt. Im Anschluss bewegen sich alle im Raum und tauschen sich mit wechselnden Partnern über das Thema aus. In einer anschließenden Runde werden die Assoziationen zusammengefasst.
Umdeuten kultureller Unterschiede: Die Teilnehmer suchen fünf Karten, die zum Beispiel typische Eigenheiten der chinesischen Kultur darstellen, und weitere fünf Karten für die eigene (z. B. deutsche) Kultur. Die Eigenheiten werden erklärt. Dann tauscht der Trainer die den Kulturen zugeordneten Karten und ordnet alle fünf Karten jeweils der anderen Kultur zu. Mit der Frage: „Inwiefern können die fünf Karten auch für die jeweils andere Kultur stehen?‘‘ leitet der Trainer einen Perspektivwechsel ein.
Perspektiven: Zwei Partner wählen gemeinsam zwei Karten, die ihrer Meinung nach Stereotype darstellen. Es soll diskutiert werden, welche negativen und welche positiven Auswirkungen diese Stereotype haben würden, wenn sie wahr wären. In einer anschließenden Runde werden die Ergebnisse gemeinsam diskutiert.
Auslandsvorbereitung: Jeder Teilnehmer wählt eine Karte für Hoffnungen und eine zweite Karte für Befürchtungen, die er oder sie in Bezug auf einen zukünftigen Auslandsaufenthalt hat. In der Kleingruppe tauschen sich die Teilnehmer darüber aus.
Kulturschock: Jeder wählt eine Karte, die er mit einem konkreten eigenen Erlebnis eines Kulturschocks in Verbindung bringt, und stellt diese im Plenum vor.
Critical incidents: Kleingruppen arbeiten mit Critical incidents und stellen im Anschluss ihr Ergebnis zusammenfassend mithilfe einer ScenarioCard vor, z. B.: „Bei unserem Critical incident ging es um die unterschiedliche Behandlung von Männern und Frauen, deshalb haben wir diese Karte gewählt …‘‘
Strategie-Collage und Vernissage: Gegen Ende eines interkulturellen Seminars sollen in Kleingruppen Strategien für interkulturelle Situationen entwickelt werden. Die Aufgabe der Teilnehmer ist es, die Strategien in einer Collage auf einem Flipchart abzubilden, die die fünf wichtigsten Strategien bildlich darstellt. Dabei sollen ScenarioCards und selbst gezeichnete Bilder einfließen. Am Ende werden die Flipcharts an der Wand aufgehängt und wie in einer Vernissage von der gesamten Gruppe betrachtet; dabei erklären die Ersteller der Flipcharts ihre Collage.
Abschlussfeedback: Jeder wählt eine Karte, die am besten beschreibt, welche (interkulturellen) Lernerfahrungen er aus dem Workshop mitnimmt und inwiefern diese für ihn wichtig sind.

Praxistipp
In vielen der oben beschriebenen Aufgabenstellungen ist es besonders hilfreich, wenn diese mit einer eigenen, selbst erlebten Geschichte eingeleitet werden. Die persönlichen Geschichten des Trainers sind eine wichtige Assoziationshilfe für die Teilnehmer. Sie unterstützen die Teilnehmer dabei, leichter ihre eigenen Assoziationen zu finden, denn sie bahnen eine Denkrichtung. So könnte der Trainer bei einer Auslandsvorbereitung z. B. von eigenen Hoffnungen und Befürchtungen erzählen, die er bei seinem eigenen ersten Auslandsaufenthalt hatte.

Team- und Organisationsentwicklung

Zwei Kulturen: Wenn zwei Firmenkulturen neu zusammenarbeiten müssen (z. B. bei Mergern), macht es Sinn, bei beiden Kulturen nach Potenzialen zu suchen. Jeder wählt ein bis zwei Karten aus, die seiner Meinung nach Eigenschaften, Kompetenzen oder auch Werte aus der jeweils anderen Firmenkultur darstellen. Nach einem Austausch in Kleingruppen werden die Ergebnisse im Plenum gesammelt.
Wertschätzung: In einer Zweikulturen-Situation wählen jeweils die Vertreter einer Kultur ein oder mehrere Karten für Eigenschaften, die sie besonders an der anderen Kultur schätzen. Diese werden vorgestellt und die Vertreter der anderen Kultur geben Rückmeldung dazu, ob sie sich selbst auch so wahrnehmen oder eventuell anders.

Auswerten von (interkulturellen) Lernprojekten

Direkt nach einem interkulturellen Lernprojekt (z. B. CultuRallye, Fremde Welt etc.) bitten Sie die Teilnehmer, sich ScenarioCards zu einer der folgenden Fragen auszusuchen: „Welches Bild spiegelt einen Zustand wider, den Sie während des Lernprojekts erlebt haben?‘‘, „Suchen Sie sich ein Bild, das eine Herausforderung im Lernprojekt repräsentiert. Was war während des Lernprojekts hilfreich?‘‘, „Welches Bild spiegelt ein Erfolgserlebnis, das Sie während des Lernprojekts hatten?‘‘

Praxistipps

Bei vielen Prozessen ist es hilfreich, Moderationskarten und Stifte bereitzuhalten, um Kommentare zu bestimmten Karten verbal festzuhalten. ScenarioCards sind nach oben hin beliebig skalierbar und somit für jede Gruppengröße geeignet. Wir empfehlen, mit einem Set pro 20 Teilnehmern zu arbeiten. Es ist auch möglich, zusätzlich zu den ScenarioCards Papier zur Verfügung zu stellen, um eigene Bilder zu gestalten, oder zusätzlich Bildkarten wie z. B. die METALOG® EmotionCards zu verwenden.